Sollte das Bargeld in Deutschland abgeschafft werden?

Die Deutschen lieben Bargeld: Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom bezahlen 96 Prozent im Geschäft mit Münzen und Scheinen. In anderen Ländern sieht das ganz anders aus, und so gibt es in Europa unterschiedliche Diskussionen zum Thema Bargeld: Ein Argument der Bargeld-Gegner ist das gegenwärtige Zinsumfeld. Falls es auf Sparguthaben negative Zinsen geben sollte, wäre Bargeld sehr attraktiv. Daher – so diese Theorie – müsste man zunächst das Bargeld abschaffen.

Andere argumentieren für eine schrittweise Abschaffung mit der fortschreitenden Digitalisierung und der Kriminalitätsbekämpfung. Doch aus unserer Sicht gibt es eindeutige Gründe für den Erhalt des Bargelds:

  1. Entscheidend sollten die Wünsche der Menschen sein. Da Bargeld in Deutschland sehr beliebt ist, sollten die Bürger hier nicht, beispielsweise durch eine zwangsweise Digitalisierung, bevormundet werden. Auch die diskutierte Einführung von Betragsobergrenzen für Bargeldgeschäfte, wie zum Beispiel einen Maximalbetrag von 5.000 Euro, halten wir vor diesem Hintergrund nicht für zielführend.
  2. Aus unserer Erfahrung heraus wissen wir, dass der Umgang mit Bargeld von klein auf bei der Finanzplanung hilft. So erinnert die Sparkasse jedes Jahr im Oktober an den Weltspartag und an den Spargedanken.
  3. Viele Menschen verstehen die Nutzung des Bargelds in Zeiten zunehmender Datenschutzprobleme auch als Ausdruck von persönlicher Freiheit.

Die Einstellung der Herausgabe von 500-Euro-Noten dagegen halten wir für durchaus vertretbar, da diese nicht alltagsüblich sind für die meisten Brandenburgerinnen und Brandenburger. Die Bundesbank wertet es als klares Indiz für die Beibehaltung des Bargeldes, dass die Europäische Zentralbank (EZB) auch für die zweite Banknotenserie wie geplant 200- und 100-Euro-Scheine drucken wird. Neue 5er-, 10er- und 20er- Noten sind bereits ausgegeben. Dass Bargeld bei uns Deutschen nach wie vor hoch im Kurs steht, sah man auch an dem Andrang unserer Kunden bei Erscheinen der neuen 5-Euro-Münze.

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