Ein Beinahe-Polizist und ein Nesthäkchen mit Durchsetzungskraft starten durch
Sie ist das Nesthäkchen unter den 38 Auszubildenden und Studenten, die in diesem Jahr ihre Ausbildung bei der MBS begannen. Laura Jane Lerpscher war gerade noch 15 Jahre alt, als sie am 3. August zur Einführungswoche fuhr. Drei Tage später feierte sie ihren 16. Geburtstag. Doch ein Küken ist die aus Niemegk in Potsdam-Mittelmark stammende junge Frau nur vom Alter her. Die anderen Auszubildenden haben rasch gemerkt, dass ihre Mit-Azubine durchaus durchsetzungsstark ist.
„Meine Eltern sind Schausteller. Ich bin als Kind viel rumgekommen, war auf verschiedenen Schulen und musste lernen, mich in wechselnder Umgebung zu behaupten. Das hat mich geprägt“, erzählt Laura. Nach dem Besuch der Grundschule in Niemegk und anschließend der Brücker Oberschule entschied sie sich für eine Lehre und gegen das Abitur. Und das trotz eines Notendurchschnitts von 1,8. Wo es eine sehr gute Ausbildung gibt, wusste Laura von ihrem Bruder. Der hatte eine Ausbildung bei der Sparkasse in Hannover absolviert und seiner kleinen Schwester immer wieder davon vorgeschwärmt. „Irgendwann stand bei mir der Entschluss fest: Ich will auch Bankkauffrau werden“, erzählt die 16-Jährige.
Obwohl Laura sehr gewissenhaft ist, unterlief ihr bei der Bewerbung bei der MBS ein grober Fehler. Sie hatte vergessen, das Anschreiben auszuwechseln und so bekam die Personalabteilung der Sparkasse ein für eine andere Ausbildungsstelle vorgesehenes Schreiben. Als Laura zum Bewerbungsgespräch eingeladen wurde, ahnte sie nichts von ihrem Fauxpas. Erst dort wurde sie darauf angesprochen. „Ich wäre am liebsten sofort im Boden versunken“, erzählt die junge Frau. Umso erstaunter war sie, dass sie dennoch die Chance bekam, sich vorzustellen. „Das war echt fair und hat mich in meinem Beschluss, bei der MBS zu unterschreiben bestärkt“, findet sie.
Ganz anders erging es Dave Schulze. Bei ihm kam der Tipp vom Kontoauszugsdrucker. Eigentlich wollte sich Dave bei der Polizei bewerben. Einem Zufall ist es zu verdanken, dass der Rathenower seit dem 1. August nun bei der MBS lernt.
Seit seiner Kindheit ist Dave Kunde bei der MBS. Angefangen hat es mit einem Sparbuch, später kam ein eigenes Girokonto dazu. Als er sich einen Kontoauszug am Drucker holen wollte, erschein dort der Hinweis, dass seine Sparkasse für das kommende Lehrjahr Auszubildende sucht. „Ursprünglich war es mein Plan, bei der Polizei anzufangen“, erzählt der sportliche junge Mann. Doch eine Ausbildung bei der MBS war für ihn mindestens genau so reizvoll. Im Unterricht Politische Bildung war es die Finanzwirtschaft, die ihn besonders interessierte.
Er bewarb sich bei der MBS und konnte überzeugen: Seit dem 1. August gehört auch Dave zu den 38 Berufsstartern bei der MBS.
Dass er die richtige Wahl getroffen hat, merkte auch Dave spätestens bei der Einführungswoche. Bei der MBS ist es Tradition, dass die neuen Azubis die erste Woche gemeinsam verbringen. Drei actionreichen Tagen in Blossin mit Outdoor-Aktivitäten folgten zwei Tage in der Ostdeutschen Sparkassenakademie in Potsdam. „Das war für mich die perfekte Reihenfolge“, sagt der 19-Jährige. „So konnten wir Azubis uns drei Tage lang richtig kennen lernen und sogar erste Freundschaften schließen. In kleineren Teams mussten wir in Blossin Aufträge erfüllen und unter anderem Flöße bauen. Besonders toll: Mein Team hat am Ende gewonnen“, so Dave mit einem Augenzwinkern.
In Potsdam lernten die Azubis anschließend, wie sie sich ihren Kollegen gegenüber am besten verhalten, was Kunden erwarten, welche Kleidung sie tragen dürfen und was nicht geht. Außerdem erfuhren sie, was das Geldwäschegesetz aussagt, lernten ihre Rechte und Pflichten kennen und kamen immer wieder ins Gespräch mit Azubis des zweiten Lehrjahrs. „Die haben uns erzählt, wie der Anfang für sie war und wo Schwierigkeiten gelauert haben“ berichtet Dave. „Das war Klasse. So haben wir aus erster Hand erfahren, worauf wir achten müssen.“
Daves erste Geschäftsstelle wird in seiner Heimatstadt Rathenow sein. Seinen Ausbilder hat er bereits kennen gelernt und ist auch von den anderen Kollegen schwer begeistert. „Ich habe ein gutes Gefühl“, sagt er. „Die Personalabteilung hat uns gut vorbereitet. Jetzt bin ich aber kaputt. Die erste Woche war sehr intensiv. Ich werde das erste Wochenende nutzen, um auszuschlafen und Kraft zu tanken. Dann kann ich am Montag in der Geschäftsstelle gleich richtig loslegen.“
Auch Laura schwärmt von der ersten Ausbildungswoche: „Ich habe das Gefühl, dass ich nun gut gerüstet in meine erste Geschäftsstelle in Bad Belzig gehen kann“, sagt sie. In ihrer dreijährigen Ausbildung will sie zeigen, dass sie auch ohne Abitur mit den älteren Azubis mithalten kann und wünscht sich, am Ende übernommen zu werden. „Vielleicht schaffe ich es sogar, irgendwann in eine Führungsposition zu kommen, so die ehrgeizige Azubine.
Fotos: Stefan Specht
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