Katerkolumne: Politische Lösungen gesucht
Kolumne Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, das Wertpapierhaus der Sparkassen:
Politische Hängepartien, gegenseitige Schuldzuweisungen und Unklarheiten, wo man nur hinschaut. Am Dienstag erlitt Premierministerin May eine laute Absage für ihren Deal eines geordneten Brexits. Aber schon am Folgetag erhielt sie das Vertrauen ihrer Partei als Regierungschefin geschenkt. Weiter so! Nur wie? Der Plan B soll in den nächsten Tagen präsentiert werden. Ein weiteres politisches Zerwürfnis sorgt in den USA dafür, dass die Behörden weiter geschlossen bleiben (Shutdown). Dass die Bevölkerung den Republikanern den Schwarzen Peter hierfür gibt, ficht Präsident Trump nicht an. Zurück in die EU: Ein mühevoll überstandenes Misstrauensvotum gegen den griechischen Regierungschef Tsipras hat den Finanzmärkten ebenfalls wenig Anlass gegeben, den guten Jahresstart unbekümmert fortzusetzen. Seitwärts ging es beim Deutschen Aktienindex und auch bei den Renditen von Bundesanleihen.
Impulse für die Börsen könnten in der nächsten Woche, neben den politischen Risiken, von den Berichten der US-Unternehmen ausgehen. Mit starken Zahlen wartete der Bankensektor auf. US-Konjunkturdaten sind durch den Shutdown Mangelware. Weil die Angestellten nicht entlohnt werden, gehen sie auch nicht zur Arbeit. So richtet sich der Blick auf die Veröffentlichung des Bruttoinlandsprodukts in China und das ifo Geschäftsklima in Deutschland. Mögliche Belastungen aus dem Handelskonflikt zwischen den USA und China werden beäugt, mögliche Rezessionssorgen dort hineininterpretiert. Ihre Sicht der Dinge wird uns die Europäische Zentralbank am Donnerstag mitteilen und für Aufmerksamkeit an den Märkten sorgen.
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