Selbst ist die Frau – warum Frauen aktiv für den Ruhestand vorsorgen sollten
Warum Frauen aktiv für den Ruhestand vorsorgen sollten
Nur jede dritte Frau beschäftigt sich gerne mit der eigenen Geldanlage. Das zeigt die jüngste Befragung des Deka-Anlegermonitors, einer repräsentativen YouGov-Studie im Auftrag der Deka. Dabei wird klar: Nur wer seine Vorsorge frühzeitig selbst in die Hand nimmt, kann sich für später ein finanzielles Polster aufbauen. Gleichzeitig zeigt sich jedoch: Frauen haben bei der Altersvorsorge einen großen Nachholbedarf.
Denn Frauen erhalten monatlich 427 Euro weniger als Männer. Dabei ist die Differenz zwischen den Geschlechtern regional sehr unterschiedlich. Am größten ist sie im Saarland mit 57 Prozent. Männer erhalten hier durchschnittlich 1.245 Euro Rente brutto im Monat, Frauen nur 532 Euro brutto. Anders sieht es im ehemaligen Ostteil Berlins aus: Mit 1.268 Euro gegenüber 1.026 Euro, also 19 Prozent, ist die Differenz hier bundesweit am niedrigsten. Bei uns in Brandenburg bekommen Männer mit 1.200 Euro brutto 22 Prozent mehr Rente als Frauen mit 935 Euro brutto. Zu diesem Ergebnis kommt eine Berechnung der DekaBank, dem Wertpapierhaus der Sparkassen, die auf Daten der Deutschen Rentenversicherung von 2017 beruht. „Aus der Lohnlücke im Arbeitsleben entwickelt sich im Alter eine Rentenkluft“, sagt Deka-Volkswirtin Dr. Gabriele Widmann.
Ost-West-Unterschied klar erkennbar
Die Renten-Spannbreite zwischen Männern und Frauen ist dabei im Osten deutlich niedriger als im Westen der Republik. Das erklärt sich aus den vergleichsweise höheren Rentenzahlungen der Frauen in den östlichen Bundesländern. Dort erhalten Frauen im Schnitt rund 30 Prozent mehr Rente als im Westen. Da die meisten Frauen in der ehemaligen DDR berufstätig waren, haben sie über die Jahre höhere Rentenansprüche angesammelt. „Durch die längere und oft ununterbrochene Berufstätigkeit konnten sie mehr in die Rentenkasse einzahlen“, erklärt Volkswirtin Widmann. 2019-03-Grafik-Rentenkluft-Mann-Frau-Deutschland
Private Vorsorge unerlässlich
Dennoch wird die gesetzliche Rente kaum ausreichen, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Private Vorsorge ist deswegen unerlässlich. Und das gerade für Frauen. Allerdings sorgen nur 14 Prozent der Frauen überhaupt mit Wertpapieren für das Alter vor, obwohl 58 Prozent mit der Altersabsicherung unzufrieden sind. Zwar sollten Anlegerinnen beachten, dass eine Anlage in Investmentfonds Kursschwankungen unterliegt, die sich negativ auf den Wert der Anlage auswirken können, aber gerade Wertpapiere lohnen sich für Frauen, da sie besonders auf die Rendite achten müssen. Nicht nur, weil sie eine geringere Rente erhalten werden, sondern auch, weil sie durchschnittlich länger leben.
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