Katerkolumne: Die US-Notenbank hat sich entschieden
Kolumne Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, das Wertpapierhaus der Sparkassen:
Konjunkturindikatoren hatten es diese Woche schwer, an den Finanzmärkten durchzudringen. Unerfreulich sind die am Freitag gemeldeten deutlichen Rückgange bei den europäischen Einkaufsmanagerindizes dennoch. Hingucker war indes die amerikanische Notenbank: Die Fed hat sich entschieden, den amerikanischen Leitzins in diesem Jahr nicht mehr anzuheben. Auch die Reduzierung der Zentralbankbilanz soll schon ab Oktober eingestellt werden. Die Anleihen- und Devisenmärkte reagierten lehrbuchmäßig auf diesen ersten Schritt einer geldpolitischen Normalisierung: Die Renditen kurzläufiger Staatsanleihen gaben nach und der US-Dollar verlor gegenüber dem Euro. Damit trägt die Notenbank den vielen Risikothemen Rechnung. Die Aktienmärkte kamen letztlich eher uneinheitlich durch die Woche.
Kaugummi-Strategie beim Brexitvorgehen
Man mag kaum mehr zusehen, aber sowohl der Brexit als auch die Handelsgespräche zwischen den USA und China ziehen sich wie Kaugummi in die Länge. Damit lösen sich die Risikothemen eben auch nicht schon bald auf, die Unsicherheiten bleiben für die Börse erhalten. Einmal mehr stehen in den nächsten Tagen die Abstimmungen im britischen Parlament im Fokus. Die eigentliche Deadline, der 29. März, ist zwar mit dem jüngsten EU-Gipfel Makulatur geworden, nun ist der 12. April der neue 29. März. Am Montag könnte zunächst aber das ifo Geschäftsklima die Stimmung am Frankfurter Börsenparkett vorgeben, Rückgänge sind hier wahrscheinlich.
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