Katerkolumne: Kernthema Risiko ist zurück
Kolumne Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, das Wertpapierhaus der Sparkassen:
Für die Börsen ist tatsächlich die relative Ruhe, die die Osterzeit über herrschte, passé. Dabei sind es keine neuen und schon gar keine erfreulichen Geschichten, die die Finanzmarktteilnehmer aktuell erzählt bekommen: Der Konflikt zwischen den USA und China verschärft sich weiter – nicht zuletzt dadurch, dass nun der chinesische Telefonriese Huawei auf einer schwarzen Liste der Amerikaner steht. In Europa lässt die italienische Regierung ihr Haushaltsdefizit aus dem Ruder laufen. Die Briten ringen mit einer geschwächten Regierungschefin May beinahe verzweifelt um Lösungen für den Brexit. Verschärftes Säbelrasseln gegenüber dem Iran schürt ebenfalls Unsicherheiten. Aber: Die europäischen Börsen weisen eine positive Wochenbilanz auf. Die internationalen Notenbanken sollen es richten, so die Markteinschätzung. Die Renditen von Bundesanleihen gaben entsprechend weiter nach.
Politik bestimmt das Geschehen
Dominierend für die Finanzmärkte werden in der kommenden Woche die Schlagzeilen zu allen politischen Risiken sein. Passend dazu stehen für den deutschen Aktienmarkt frische Stimmungsindikatoren zur Veröffentlichung an. Wahrscheinlich sind einige Antworten für das ifo Geschäftsklima und die Einkaufsmanagerindizes vor den allerjüngsten politischen Eskalationen abgegeben worden. Insofern sollte es nicht überraschen, wenn die Stimmung in den Unternehmen sich schlechter zeigt als vor einem Monat. Ob die Notenbankphantasie oder die festeren Frühindikatoren der OECD die Märkte weiter tragen, bleibt abzuwarten.
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