Katerkolumne: DAX springt auf Jahreshoch
Der Laie wundert sich und der Experte auch, denn der deutsche Aktienindex DAX ist in dieser Woche auf ein neues Jahreshoch von knapp 12.800 Punkten gesprungen. Dabei gab es doch aus Marktsicht einiges zu beklagen: Unwägbarkeiten beim militärischen Konflikt an der türkisch-syrischen Grenze, frische Strafzölle der USA gegen europäische Produkte in Verbindung mit den Airbus-Sanktionen und insgesamt wenig erbauliche Konjunkturdaten standen negativ zu Buche. Dabei enttäuschten speziell in den USA die Zahlen für Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze sowie in China Handels- und Bruttoinlandsprodukt. So mag es fast ausschließlich der Hoffnung auf den geordneten Brexit-Deal zwischen der EU und den Briten geschuldet sein, dass die Börsen weltweit freundlich gestimmt waren.
Draghi geht, Herausforderungen bleiben
In der kommenden Woche dürften die Märkte zunächst einmal die Abstimmung des britischen Parlaments zum Brexit-Deal am Samstag verarbeiten. Aber auch die letzte EZB-Sitzung unter der Leitung von Mario Draghi verspricht mehr als nur seine friedvolle Verabschiedung. Denn im Vorfeld äußerten einige Ratsmitglieder und auch ehemalige Notenbanker heftige Kritik am derzeitigen Kurs der Europäischen Zentralbank. Es gilt dort also, die kommunikativen Wogen zu glätten. Zum Wochenabschluss dürften wir mit Blick auf den ifo Geschäftsklimaindex gewahr bleiben, wie sehr die geopolitische Verkrampfung nach wie vor insbesondere auf den Industrieunternehmen lastet.
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