Katerkolumne: Konsolidierung geht weiter
Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, das Wertpapierhaus der Sparkassen:
Die Konsolidierung am Aktienmarkt schreitet voran. Nach dem spektakulären Einbruch infolge der weltweiten Corona-Shutdowns im März hatten die Aktienmärkte in den USA wie auch in Europa eine der schnellsten Erholungen ihrer Geschichte hingelegt. Die Aussicht auf eine wirtschaftliche Entspannung wie auch die hohe Liquiditätsbereitstellung durch die Notenbanken waren hier die treibenden Kräfte. Seit Mitte Juli herrscht nun – bis auf die weiter ansteigende amerikanische Technologiebörse Nasdaq – eine Konsolidierungsphase an den Weltbörsen, die sich auch in der vergangenen Woche fortsetzte. Unsicherheiten wie die US-Präsidentschaftswahlen oder die Entwicklung der Corona-Pandemie werden diese Konsolidierung auch in den kommenden Wochen anhalten lassen. Perspektivisch ist das Umfeld für Unternehmenswerte weiterhin gut: Die geld- und fiskalpolitischen Rahmenbedingungen bleiben erhalten und die US-Wahlen werden die Wirtschaftspolitik der USA am Ende auch nicht wirklich ändern.
Signale aus Konjunktur und Geldpolitik
Durch die Corona-Pandemie erlebte die deutsche Wirtschaft im ersten Halbjahr 2020 einen schweren Wirtschaftseinbruch. Die Corona-Rezession scheint gleichwohl ihr Ende erreicht zu haben. Im dritten Quartal ist davon auszugehen, dass Deutschland wieder auf den Wachstumspfad zurückfindet. Darauf dürfte auch das ifo Geschäftsklima im August hindeuten. Bislang sind es eher die Hoffnungen an die Zukunft, die das deutsche Wirtschaftsbarometer wieder aufgerichtet haben. Die gegenwärtige Lage halten die Unternehmenslenker immer noch für sehr unbefriedigend. Spannend wird es in der kommenden Woche auch rund um die US-Geldpolitik. Auf der jährlichen Fed-Konferenz in Jackson Hole erwarten die Marktteilnehmer Aufschlüsse über die Ausrichtung der mächtigsten Notenbank der Welt in den zwanziger Jahren.
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