Katerkolumne: Finanzmärkte weiter standhaft
Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, das Wertpapierhaus der Sparkassen:
Corona hat wieder die Herrschaft über die Schlagzeilen übernommen: Die zweite Infektionswelle führt zwar nicht zu einem vergleichbaren Einbruch der Wirtschaft wie im Frühjahr. Aber die Erholung wird doch empfindlich beeinträchtigt. Nach den stürmischen Zuwachsraten in vielen Bereichen nach dem Wiederanlaufen der Wirtschaft sind jetzt die ersten Rückgänge zu verzeichnen. Das spüren etwa die Automobilproduktion und auch die Industrie generell. Solange es bei diesen erwarteten Belastungen bleibt, werden die Aktienmärkte ihre Seitwärtsbewegung wie in dieser Woche fortsetzen. Erst zusätzliche Unsicherheiten wie zum Beispiel stärkere Insolvenzzahlen als prognostiziert, können Abwärtsdruck auf die Finanzmärkte ausüben.
Schwache Verbraucherpreise
Die Wirtschaftszahlen der kommenden Wochen werden sich eintrüben. Das beginnt in der kommenden Woche mit den US-Daten zur Industrieproduktion und zum Einzelhandel. Allerdings übertreffen die Umsätze bereits das Vorkrisenniveau. Dabei verfügen die Haushalte über genügend finanzielle Mittel, um die Konsumaktivität auszuweiten, sobald die Gesundheitskrise wieder zurückgedrängt sein wird. Ein Hingucker sind auch die Inflationszahlen. In Deutschland sind die Preise im September voraussichtlich im Durchschnitt über alle Waren und alle Haushalte gesunken. Dies ist eine unmittelbare Reaktion auf die Corona-Wirtschaftsschwäche.
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