Katerkolumne: Gleiches Muster, anderes Ausmaß
Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, das Wertpapierhaus der Sparkassen:
Eine rote Woche liegt hinter den Aktienmärkten. Die neuerlichen Corona-Beschränkungen sowie die Unsicherheiten rund um den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl ließen viele Marktteilnehmer die Verkaufstaste drücken. Deutliche Kursverluste waren die Folge. Vom Ausmaß her erheblich geringer als im Frühjahr erinnert das zeitliche Muster jedoch an den Kursrückgang im März: Auch hier waren die Unsicherheiten zu Beginn des Lockdowns am größten, bevor dann eine deutliche Erholung einsetzte. In abgeschwächter Form könnte es diesmal ähnlich sein. Der Konjunkturrückgang wird durch die jüngsten Maßnahmen in Europa nicht so heftig ausfallen wie vor einem halben Jahr. Dafür wird aber wohl auch die Erholung aus dieser zweiten Delle etwas mühsamer ausfallen. Mit Ausnahme der Aktienmärkte hielt sich das Finanzmarktgeschehen relativ stabil. Lediglich der Euro gab nach, weil die Wachstumsaussichten für die USA auf einmal deutlich besser aussehen als in Europa.
Hauptsache kein Wahlchaos
Sinkende Arbeitslosenzahlen, gute Produktionsdaten, stark steigendes Bruttoinlandsprodukt. Noch fallen die Wirtschaftsdaten alle sehr positiv aus. Das liegt daran, dass sie die Folgen der zweiten Corona-Welle noch nicht greifen. Das wird auch in der kommenden Woche keine Rolle spielen, denn das Mega-Ereignis ist die US-Präsidentschaftswahl. Je weniger Auszählungschaos, desto besser für die Aktienmärkte – unabhängig davon, wer am Ende Präsident wird.
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