Katerkolumne: Börsen begrüßen neue US-Regierung freundlich
Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, das Wertpapierhaus der Sparkassen:
Mit der reibungslosen Amtseinführung des 46. US-Präsidenten Joe Biden verschwindet für die Finanzmärkte ein akuter Risikofaktor vom Radarschirm. In Deutschland verharrten die Aktienmärkte auf hohem Niveau. In den USA gab es sogar wieder neue Höchststände, obwohl über das angekündigte Konjunkturpaket der neuen US-Regierung noch große Unsicherheit herrscht. An den Börsen rücken mehr und mehr Szenarien für den weiteren Jahresverlauf in den Mittelpunkt, immer unter der Voraussetzung, dass die Corona-Beschränkungen langsam gelockert werden können. Eine Befürchtung dabei ist, dass es die betreffenden Volkswirtschaften nach einer möglichen Öffnung aufgrund eines Nachfrageansturms überfordern und deswegen die Inflation steigen könnte. Daraus folgte auch in dieser Woche eine gewisse Nervosität am Anleihemarkt, an dem zwischenzeitlich die Renditen spürbar angestiegen sind.
Belastungen der zweiten Welle
Eine Konjunkturwoche steht den Börsianern in den bevorstehenden Tagen ins Haus: In Deutschland wird der Ifo-Geschäftsklimaindex für den Januar veröffentlicht. Aus der Lagebeurteilung dürfte abzulesen sein, wie stark die Belastungen der Wirtschaft mit zunehmender Dauer der zweiten Lockdown-Maßnahmen zugenommen haben. Ferner werden in Deutschland wie auch in den USA die Wachstumszahlen aus dem vierten Quartal 2020 gemeldet. In Deutschland dürfte das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal zurückgegangen sein, allerdings weitaus weniger stark als beim Ausbruch der Corona-Krise vor nun bald einem Jahr.
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