Katerkolumne: Spekulationen in Amerika
Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, das Wertpapierhaus der Sparkassen:
In den USA wurde das Börsengeschehen in dieser Woche insbesondere von starken Kursausschlägen einzelner Nebenwerte überschattet. Viele Privatanleger stemmten sich kollektiv gegen Strategien von Hedgefonds, die auf fallende Kurse setzen. Das führte teilweise zu heftigen Kursanstiegen. Die Bewegungen sind höchstwahrscheinlich sehr kurzfristig. Wertpapieraufsicht sowie Notenbank haben kein Interesse daran, dass die Kurse größere Wellen am US-Kapitalmarkt schlagen, weil dies für unnötige Unruhe sorgt. Für einige Investoren spiegelten die Kursausschläge die hohe Liquidität wider, mit denen die Kapitalmärkte seit einiger Zeit überflutet werden. von Seiten der Konjunktur gab es keine Entlastung: Aufgrund der Verzögerungen bei den landesweiten Impfkampagnen verlieren viele Akteure zusehends die Hoffnung auf eine baldige Senkung der coronabedingten Restriktionen.
Konjunkturelle Belastungen
Die maue Börsenentwicklung der vergangenen Woche könnte sich in den kommenden Tagen fortsetzen. Denn es werden eine Reihe von Konjunkturdaten aus Europa veröffentlicht, welche die Belastungen der Wirtschaft durch die zweite Corona-Welle widerspiegeln. Der Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Aktivität wird bei weitem nicht so schlimm ausfallen wie während der ersten Welle vor knapp einem Jahr. Dennoch sind mehr und mehr Ermüdungserscheinungen beim Umgang mit den Corona-Beschränkungen erkennbar, insbesondere in den am schlimmsten betroffenen Branchen der konsumnahen Dienstleistungen.
Schreibe einen Kommentar