Katerkolumne: Unkaputtbarer Aktienmarkt
Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, das Wertpapierhaus der Sparkassen:
Die Aktienmärkte erscheinen unkaputtbar. Nachdem die Kurse an den weltweiten Börsen noch in der letzten Januarwoche schwächelten, setzte in dieser Handelswoche eine deutliche Erholung ein. In den USA kam es zu neuen historischen Höchstständen. Hierzulande kletterte der DAX wieder über die Marke von 14.000 Punkten und markierte am Freitag ein neues Allzeithoch. Den Hintergrund dieser Entwicklung bildeten die guten Unternehmensergebnisse aus dem vierten Quartal. Nach den bislang vorliegenden Zahlen stiegen in den USA trotz neuer Corona-Beeinträchtigungen die Unternehmensgewinne um ein Prozent an, nachdem noch vor einem Monat mit einem Rückgang um etwa 10 Prozent gerechnet worden war. Für Gold war es eine weitere schwierige Woche. Wirtschaftliche Erholungsperspektiven, steigende Renditen an den Anleihemärkten und ein stärkerer US-Dollar waren Gift für den Goldpreis, der von seinen Januar-Höchstständen etwa 8 Prozent abgegeben hat.
Inflation im Fokus
Die Inflationsentwicklung wird zum wirtschaftlichen Dauerbrenner des Jahres. Wenn nach der Corona-Krise ein neuer Konjunkturzyklus einsetzt, werden auch die Verbraucherpreise wieder stärker steigen. Zwar sollten die in der kommenden Woche gemeldeten Januarzahlen zur US-Inflation noch moderat ausfallen, aber ab März wird der Inflationszug richtig Fahrt aufnehmen. Inflationsraten von mehr als 3 Prozent sind zu erwarten. Das Gleiche gilt für Deutschland. Normalerweise wäre dies schlecht für die Aktienmärkte, weil die Notenbanken mit Zinserhöhungen reagieren müssten. Für dieses Jahr haben die Zentralbanker bereits Entwarnung signalisiert, da sie Preiserhöhungen für vorübergehend halten.
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