Unser Börsenblick zum Wochenende: Impfstoff ist Schmierstoff
Marktkommentar von Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Deka
Die neue US-Regierung unter Präsident Biden hat schon einige Duftmarken gesetzt. Sowohl das beschlossene sechste Hilfspaket mit einem Umfang von 1.900 Mrd. US-Dollar als auch das geplante 3.000 Mrd. US-Dollar Infrastrukturprogramm wecken Wachstumsphantasien an den Märkten. Für die positive Bilanz der zurückliegenden Börsenwoche sorgte letztlich der Impfstoff als Schmierstoff: Die Ankündigung von US-Präsident Biden lautete, in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit die Anzahl der Impfungen auf 200 Millionen zu verdoppeln! Auch wenn sich in Europa eine deutliche Beschleunigung der Impfkampagne für das zweite Quartal abzeichnet, stecken wir hierzulande noch fest in der dritten Corona-Welle mit teilweise erheblichen Lockdown-Maßnahmen. Ungeachtet dessen gab es bemerkenswerte Anstiege bei den Einkaufsmanagerindizes und dem am Freitag gemeldeten ifo Geschäftsklimaindex. Vor allem in der Industrie läuft es weiter gut.
Informationsflut vor Ostern
Ein Füllhorn an Konjunkturdaten liegen in der anstehenden Karwoche an. Doch bei der Interpretation ist Vorsicht geboten, denn die Statistiken im Vorjahresvergleich zeigen mit der Basis der Rezession des Frühjahrs 2020 vielfach erhebliche Wachstumssprünge. Ein aufmerksamer Blick lohnt sich daher auf die weiter steigenden Inflationsraten für Deutschland am Dienstag und für Euroland am Mittwoch. Der Höhepunkt steht Karfreitag mit dem US-Arbeitsmarktbericht an. Hier könnte ein für die Börsen überraschend hoher Beschäftigungsaufbau gemeldet werden, denn Corona-Restriktionen nahmen in den USA gegenüber dem Februar nennenswert ab.
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