Unser Börsenblick zum Wochenende: Sommerhoch hält an
Marktkommentar von Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Deka
Vor dem Hintergrund kräftiger Unternehmensgewinne hielten sich Aktienkurse in der zurückliegenden Handelswoche weiterhin auf hohem Niveau. Dadurch, dass sich die Unternehmensgewinne nach dem Corona-Einbruch wieder sprunghaft erhöhen, gehen damit automatisch die hohen Aktienbewertungen wieder etwas zurück. Zusammen mit dem extrem niedrigen Zinsniveau und einer trotz Produktionshemmnissen kräftigen Konjunktur ergibt sich für die Aktienmärkte sogar noch weiteres Potenzial. Auch in den USA hat es die Notenbank mit höheren Zinsen nicht eilig. In der jüngsten Sitzung diskutierten die Mitglieder des Zinsausschusses zwar über eine Drosselung der Wertpapierankaufprogramme. Angesichts der weiterhin vorhandenen Corona-Unsicherheiten sei es für solche zinssteigernden Maßnahmen jedoch noch zu früh. Selbst aktuell hohe Inflationsraten wie die in dieser Woche aus Deutschland gemeldeten 3,8 Prozent bringen die Notenbanken nicht aus dem Tritt. Erst wenn sich solche Zahlen im kommenden Jahr verhärten sollten, schrillen in den Zentralbanketagen die Alarmglocken.
Mehr Jobs in den USA
Die wichtigsten Zahlen der neuen Börsenwoche kommen aus den USA. Der Bericht vom Arbeitsmarkt wird Aufschluss über das Tempo des dortigen Beschäftigungsaufbaus in der Wirtschaft nach der Corona-Krise geben. Bislang hinkte der Aufbau neuer Jobs noch dem rasanten Erholungstempo bei der Produktion hinterher. Das lag daran, dass in den Dienstleistungsbereichen viele Tätigkeiten noch gar nicht wieder benötigt wurden. Nach weiteren Öffnungsschritten sind diese nun jedoch wieder erlaubt. Insofern sollte sich der Jobaufbau im Juli kräftig fortgesetzt haben. Darüber hinaus verdichten sich die Hinweise, dass das US-Parlament sich wohl in diesem Jahr noch über ein neues Infrastruktur-Ausgabeprogramm verständigen wird.
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