Unser Börsenblick zum Wochenende: Konjunkturängste an der Börse
Marktkommentar von Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Deka
An den Aktienmärkten legte der Dax in der zurückliegenden Woche den Rückwärtsgang ein. Die Gründe hierfür lagen zum ersten in Gewinnmitnahmen nach den Rekordständen der Vorwochen. Dazu kommen Befürchtungen über die konjunkturellen Auswirkungen der nunmehr anlaufenden vierten Coronawelle, die sich mehr und mehr abzeichnet. Eine Reihe von Unternehmen kündigte deswegen an, die Rückkehr ihrer Beschäftigten in die Büros bis mindestens Januar zu verschieben. Diese Skepsis spiegelte sich auch im Rohölpreis wider, der deutlich unter die Marke von 70 US-Dollar pro Barrel zurückfiel. Die Ereignisse in Afghanistan erreichten die internationalen Kapitalmärkte kaum. Die geopolitischen Auswirkungen dieser Entwicklung erscheinen zwar immens, sind jedoch eher langfristig angelegt.
US-Geldpolitik im Fokus
Die Aufmerksamkeit der Kapitalmarktteilnehmer richtet sich in den kommenden Wochen auf die US-Geldpolitik der Notenbank. Laut den Protokollen des Offenmarktausschusses der US-Notenbank wurde darüber diskutiert die Anleihekäufe früher als erwartet zu drosseln. Aufschlüsse über die nächsten Schritte der Fed werden von der geldpolitischen Konferenz in Jackson Hole erwartet, die Ende der kommenden Woche stattfindet. Im Euroraum stehen Konjunkturmeldungen im Vordergrund: Die Umfragen unter den Einkaufsmanagern werden Hinweise geben, ob sich das starke Wachstum aus dem zweiten Quartal fortsetzt.
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