Unser Börsenblick zum Wochenende: Renditen vor dem Durchbruch
Marktkommentar von Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Deka
Es war eine Seitwärtswoche am deutschen Aktienmarkt. Den Unternehmen bläst der Wind ins Gesicht, seitdem Lieferengpässe die Weltwirtschaft zunehmend behindern. Nicht nur die damit verbundenen Herausforderungen für die Produktion, sondern auch der damit einhergehende Preisdruck werden zunehmend zum Problem für die Unternehmen und damit für deren Aktienkursentwicklung. Denn mit den hohen Inflationsraten steigen die Erwartungen, dass Notenbanken ihre Geldpolitik straffen müssen. In der zurückliegenden Woche war dies am weiteren Anstieg der Kapitalmarktrenditen abzulesen. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe etwa stieg weiter an und ist nur noch wenig von der Nulllinie entfernt, nachdem sie seit Mai 2019 im negativen Bereich verharrte. Ob die Unternehmen diese Herausforderungen weiterhin so gut meistern können wie bisher, wird die gegenwärtig laufende Berichtssaison für das dritte Quartal zeigen.
Geldpolitik im Fokus
In der neuen Woche werden mit den Meldungen zum Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal für die Vereinigten Staaten wie auch für Deutschland wichtige Konjunkturindikatoren veröffentlicht. In den USA dürfte sich die Dynamik vor dem Hintergrund der weltweiten Mangelwirtschaft abgeschwächt haben. In Deutschland war der Konjunkturschub noch etwas größer, aber die Aussichten für den Rest des Jahres bleiben mau. Das dürfte auch den europäischen Zentralbankrat interessieren, der in dieser Woche tagt. Der Finanzmarkt dürfte bei der Pressekonferenz ganz genau hinhören, ob die Europäische Zentralbank ihren geldpolitischen Ton ändert.
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