Unser Börsenblick zum Wochenende: Aktienmärkte weiter robust
Marktkommentar von Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Deka
Weitere Negativ-Rekorde bei den Inflationsdaten belasteten in der abgelaufenen Woche die Finanzmärkte: In den USA stieg die Inflation auf den höchsten Stand seit mehr als 40 Jahren. Ein Ende dieser Dauerbeschallung von der Preisfront ist jedoch absehbar. Die Dezember-Zahlen könnten noch einmal höher ausfallen, bevor es Anfang 2022 zu einer Entspannung kommen sollte, die das kommende Jahr über anhalten könnte. Viele Markteilnehmer sehen das ähnlich, weswegen sich die Reaktionen auf die jüngsten Zahlen in Grenzen hielten. Auf der Anleiheseite stiegen die Renditen nur leicht, an den Aktienmärkten verzeichnete der Dax neue historische Höchststände. Hier spielt auch hinein, dass Aktien selbst mit einer moderaten Inflation umgehen können. Die stärkste Reaktion war beim Goldpreis zu verzeichnen. Die Inflations-entwicklung setzte hier endlich einmal einen spürbaren Impuls nach oben.
Chinesischer Wachstumsmotor stottert
Den Kapitalmärkten steht eine ruhige Datenwoche bevor. Aus Europa werden keine marktbewegenden Konjunkturdaten erwartet. Zwar wird die Inflationsrate im Euroraum noch einmal die Öffentlichkeit beschäftigen. Diese Daten stellen jedoch nur die finale Bestätigung der Vorabmeldungen aus den Vorwochen dar. In den USA werden Zahlen zur Industrieproduktion und zum Einzelhandelsumsatz veröffentlicht. Sie werden die grundsätzlich gute Konjunkturlage in der US-Wirtschaft belegen. Das gilt leider für die chinesische Wirtschaft derzeit nicht unbedingt. Sollten die Probleme im Immobiliensektor auf die Gesamtwirtschaft ausstrahlen, ist dies an den Zahlen zur Industrieproduktion ablesbar.
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