Was hat es mit Krypokunst auf sich?
Kunstsammler entdecken Kryptokunst für sich und zahlen horrende Summen. Was steckt hinter dem Trend – und was hat die Blockchain damit zu tun?
Kunstwerke mit kryptischen Inhalten sind mit „Kryptokunst“ nicht gemeint. Während Kryptowährung digitales Geld bezeichnet, das in der Blockchain gespeichert wird, bezieht sich Kryptokunst auf digitale Kunstwerke in der Blockchain. Nun haben digitale Daten nicht umsonst den Ruf, besonders leicht kopier- und verbreitbar zu sein. Daher sind Kryptokunstwerke über die Blockchain untrennbar mit einem Echtheitszertifikat, dem Non-Fungible Token, verknüpft. Das Original kann somit nur eine Person besitzen. Kryptokunstwerke sind also genauso einzigartig, wie es zum Beispiel Leonardo da Vincis Gemälde der Mona Lisa ist.
Deswegen rufen sie auch Sammler und Geldanleger auf die Bühne. Seitdem im März 2021 das New Yorker Auktionshaus Christie’s ein Werk für 69 Millionen US-Dollar versteigerte, ist Kryptokunst weit über die Szene hinaus ein Begriff. Der bis dahin kaum bekannte US-Amerikaner Beeple wurde mit einem Schlag zu einem der teuersten lebenden Künstler der Welt – direkt neben Ikonen wie Damien Hirst und Jeff Koons. Nun ist die Kunstszene für kurzlebige Hypes bekannt.
Das Bild „Everydays: the First 5000 Days“ von Beeple alias Mike Winkelmann (40) besteht aus 5.000 Einzelbildern und erzielte 69 Millionen US-Dollar. Das ist ein Umrechnungswert, denn bezahlt hat der Käufer in der Kryptowährung Ether.
Ob auch in 5.000 Tagen Kryptokunst noch für Schlagzeilen sorgt – und als Wertanlage taugt –, wird sich zeigen.
Dieser Beitrag erschien zuerst in unserem Kundenmagazin „sans souci“, Ausgabe Herbst 2021.
Schreibe einen Kommentar