Coronavirus: Kann ich mich am Geldautomaten anstecken?
Wie sich die Sparkassen auf das Coronavirus vorbereiten
Das Coronavirus ist inzwischen in den meisten Bundesländern aktiv. Was bedeutet das für die Sparkassen und den Umgang mit Geld? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.
1. Sind Sparkassen auf eine Corona-Epidemie vorbereitet?
Alle Institute der Sparkassen-Finanzgruppe haben so genannte „Business Continuity“-Pläne, also Notfallpläne für die Fortführung des Geschäftsbetriebs. Die Notfallpläne der Sparkassen sehen grundsätzlich vor, den Geschäftsbetrieb weiter fortzuführen.
Derzeit werden die Notfallpläne der Sparkassen an die aktuelle Situation angepasst. Das haben wir auch in früheren Fällen, zum Beispiel SARS, so gehandhabt. Für das Inkrafttreten der Notfallpläne sind die Einschätzungen der staatlichen Stellen maßgeblich. Wir beobachten die Entwicklung genau, sehen aber derzeit keinen Anlass für hektische Aktivitäten.
Die Verbreitung des Coronavirus setzt auch die Wirtschaft weltweit unter Druck. Die Sparkassen setzen sich mit diesen Folgen im Detail auseinander.
2. Was umfassen die Notfallpläne der MBS?
Unsere Notfallpläne sehen unter anderem vor, dass die MBS auch weiterhin telefonisch erreichbar ist, dass Online-Banking durchgeführt werden kann, und dass die Kernsysteme zur Abwicklung von Buchungs- und Überweisungsvorgängen laufen.
3. Kann ich mich an einem Geldautomaten anstecken?
Coronaviren, die Atemwegserkrankungen verursachen können, werden in der Regel von Mensch zu Mensch über Sekrete des Atmungstrakts übertragen. Eine Ansteckung über Oberflächen wie beispielsweise Geldautomaten oder Bankschalter, die nicht zur direkten Umgebung eines Erkrankten gehören, erscheint daher unwahrscheinlich. Eine Übertragung über unbelebte Oberflächen ist bisher nicht dokumentiert.
Übertragungen über Oberflächen, die kurz zuvor mit Viren kontaminiert wurden, sind allerdings durch Schmierinfektionen denkbar. Gelangen diese infektiösen Sekrete an die Hände, die dann beispielsweise das Gesicht berühren, könnte auch auf diese Weise eine Übertragung stattfinden.
Deshalb ist eine gute Händehygiene wichtiger Teil der Vorbeugung. Geldautomaten sind jedoch nicht mehr oder weniger gefährlich als andere öffentlich verfügbare Gegenstände.
4. Kann ich mich in der Sparkassen-Filiale anstecken?
Von zahlreichen Menschen benutzte Griffe, etwa von Türen, Fenstern und Teeküchen-Schubladen, aber auch Wasserhähnen oder Knöpfe in Fahrstühlen, sind potenzielle Keimquellen. Laut Bundesamt für Risikobewertung liegen genaue Daten zum Überleben von Covid-19 auf Oberflächen noch nicht vor.
Allerdings gehen Forscher und Weltgesundheitsorganisation (WHO) davon aus, dass es sich ähnlich verhält wie bei anderen Coronaviren-Arten. In einer am 6. Februar veröffentlichten Studie von Wissenschaftlern aus Greifswald und Bochum wurden die bisherigen Erkenntnisse über SARS und MERS zusammengefasst: Die Viren können demnach auf unbelebten Oberflächen wie Metall, Glas oder Plastik bis zu neun Tage überleben, aber Desinfektionsmittel können sie wirksam bekämpfen. Die Ergebnisse seien wahrscheinlich auf Covid-19 übertragbar.
Eine gute Handhygiene, wie sie das Robert-Koch-Institut empfiehlt, ist also zu empfehlen. Das Risiko sinkt, wenn man Türen mit Handschuhen öffnet und schließt, oder wenn möglich per Ellbogen oder Schulter. Wenn der Kontakt mit der Hand unvermeidbar ist, kann man die Hände direkt danach waschen gehen. Gängige Reinigungs- und Desinfektionsmittel, wie sie etwa von den meisten Reinigungskräften verwendet werden, wirken gegen den Erreger.
5. Wie reagieren die Sparkassen vor Ort auf die Corona-Krise?
Viele Häuser übernehmen die Empfehlungen der staatlichen Stellen für eine verstärkte Hygiene.
Wir wissen auch von einzelnen Sparkassen, die ihre Kunden nur noch mit einem Lächeln begrüßen – aber nicht mehr per Handschlag. Zusätzlich gibt es bei der MBS seit Jahren schon Raum- und Handdesinfektionsmittel in den Sanitäranlagen.
6. Muss ich Angst haben, mich beim Zahlen mit Bargeld anzustecken?
Geldscheine gelten nicht als Übertragungsweg. Es gibt keinerlei Belege dafür, dass das Coronavirus durch Banknoten oder Münzen übertragen wird. Für den Bürger empfiehlt die Bundesbank im Umgang mit Banknoten und Münzen die gleichen Maßnahmen bezüglich der Handhygiene wie bei allen anderen Gegenständen des alltäglichen Gebrauchs auch. Zahlungen im Laden sind weiterhin per Karte oder mit dem Handy möglich.
Das mobile Bezahlen können Sie jederzeit (auch vorsorglich) als App in Ihrem Smartphone aktivieren – entweder für Android oder für Apple.
7. Wie schützen Sparkassen ihre Mitarbeitenden?
Einige Sparkassen verzichten aktuell auf Kunden- oder Mitarbeiterveranstaltungen. Dienstreisen in der MBS werden derzeit nur innerhalb des Geschäftsgebietes gemacht.
8. Werden Geldscheine desinfiziert?
Nein, hierzu liegen auch keine neuen Anforderungen der staatlichen Stellen vor. Das Eurosystem führt jedoch regelmäßig Untersuchungen dazu durch, ob die Produktion oder der Umlauf von Euro-Banknoten Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit haben können – auch im Zusammenhang mit Viren.
9. Soll ich meine Aktien jetzt verkaufen?
Bei aller Sorge, die sich an den Finanzmärkten wegen der Verbreitung des Coronavirus zeigt, sollten Anleger nicht vergessen: Panik-Verkäufe sind so ziemlich das schlechteste, was sie ihrem Vermögen antun können.
Es gehört zu den typischen Reflexen vieler Privatanleger, dass sie ihre Aktien bei Tiefstkursen verkaufen. Wer um diese Tücke weiß, schafft es vielleicht, diesen Fehler zu vermeiden. Denn auch wenn jetzt viele ratlos sind: In der Regel stabilisieren sich die Kurse nach solchen Paniktagen rasch – und es dauert nur wenige Wochen, bis der frühere Stand wieder erreicht wird. Langfristig bleiben die Aussichten für Aktien weiterhin gut. Für Anleger mit langem Atem und guten Nerven können solche Tage auch Kauftage sein.
10. Muss ich um mein Erspartes fürchten?
Nein. Unser Finanzsystem ist stabil.
11. Wie erteile ich Wertpapieraufträge?
Wertpapieraufträge können Sie über Ihr Online-Banking oder bei Ihrem Berater beauftragen.
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