Mit dem Kurs-Gewinn-Verhältnis Aktien einschätzen
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) zeigt an, wie einzelne Aktien und ganze Aktienmärkte bewertet sind. Damit hilft die Kennzahl den Anlegern einzuschätzen, ob ein Kauf aktuell eher teuer oder günstig ist. Wir erklären, wie das KGV berechnet wird und wo die Grenzen seiner Aussagekraft liegen.
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) setzt den aktuellen Kurs einer Aktie in Relation zum Gewinn. Damit ermöglicht diese Kennzahl ein Urteil darüber, ob ein Unternehmen an der Börse niedrig oder hoch bewertet ist. Um das KGV zu ermitteln, teilt man im ersten Schritt den Jahresgewinn eines Unternehmens durch die Anzahl seiner Aktien. Als Ergebnis erhält man den Gewinn je Aktie. Wird nun der aktuelle Aktienkurs durch diesen Wert geteilt, kommt das KGV heraus. Damit würde sich bei einem Aktienkurs von 30 Euro und einem Gewinn je Aktie von 2 Euro zum Beispiel ein KGV von 15 ergeben. Ändert sich der Aktienkurs, ändert sich auch das KGV.
Andere Kennzahlen im Blick behalten
Ein KGV unter 10 gilt als sehr günstig, Werte über 25 als teuer. Anleger sollten aber ein hohes KGV nicht zwangsläufig als Verkaufssignal sehen. Gleichzeitig ist ein niedriges Verhältnis kein zuverlässiges Kaufsignal. Wichtig ist, ob die Gewinne in Zukunft wachsen. Denn dann sind höhere KGVs angemessen. Marktteilnehmer räumen daher bei der Auswahl von Aktien den zu erwartenden Gewinnen der kommenden ein bis zwei Jahre großen Stellenwert ein. Um künftige Gewinne einzuschätzen, führen Analysten Gespräche mit Unternehmern und durchleuchten Geschäftszahlen. Ihre Prognosen sind jedoch mit Unwägbarkeiten behaftet.
Das KGV erleichtert auch den Vergleich verschiedener Unternehmen mit ähnlichem Geschäftsmodell. Mit seiner Hilfe können Investoren unterbewertete Aktien aufspüren. Sie sollten sich aber nie auf eine Kennzahl allein stützen, auch Marktposition, Geschäftsmodell und Dividenden sind wichtig.
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